Aus dem gemeindlichen Leben von Tuntenhausen sind die First Responder nicht mehr wegzudenken: Ihre Hilfe ist in der Rettungskette mittlerweile unumgänglich. Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Ostermünchen (wir berichteten) zeigte dies einmal mehr deutlich auf.
Ostermünchen – Ulrich Murnauer, Leiter der First Responder, erläuterte aber auch die unumgängliche Fort- und Weiterbildung, um im Ernstfall schnellstmöglich Hilfe leisten zu können. „Zehn First Responder-Übungen in Theorie und Praxis absolvierten wir im letzten Jahr“, berichtete er. Daneben stand die AED (Automatisierte Externe Defibrillator)-Rezertifizierung an, ebenso wie Außenübungen mit der Feuerwehr und ein Rettungswagenpraktikum beim Roten Kreuz in Bad Aibling.
Genau 998 Schichten schoben die Ersthelfer übers Jahr. „Das sind zusammen 11976 Bereitschaftsstunden“, rechnete Murnauer vor. Pro First Responder bedeutet das jährlich 332 Stunden an Bereitschaft für die Hilfe am Nächsten. Aktuell verfügt die Truppe über 30 Einsatzkräfte, die sich aus 22 Ostermünchnern und acht Tuntenhausenern zusammensetzt. Insgesamt waren die Einsätze im Jahre 2017 aber erstmals seit 2014 wieder unter der Zahl von 200: 196-mal wurde man zu Einsätzen alarmiert, 195-mal rückten die Helfer auch aus. Sechs Einsätze davon waren außerhalb der Bereitschaftszeit.
56 Rufe nach Ostermünchen
Murnauer erläuterte den Anwesenden auch die Art der Alarmierungen. 2017 hielten sich die Notfall- und Notarzteinsätze die Waage (je 50 Prozent). Verstärkt wurden Mitglieder dabei zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen (64) gerufen, es folgten Verletzungen (26). Dass der Standort Ostermünchen gut gewählt ist, belegen die Ortseinsätze, die 56-mal in Ostermünchen lagen. 41-mal wurden die Helfer nach Schönau gerufen und 25-mal nach Beyharting.
Diese Zahlen beeindruckten auch Kreisbrandmeister Rudi Huber: „Danke, dass ihr euch bereit erklärt habt, Notfalleinsätze abzuwickeln“, lobte er die Ostermünchener. Fast 200 Einsätze sprächen Bände, sagte Huber. Und auch Zweiter Bürgermeister Heinz Speiser zeigte Anerkennung für die Ersthelfer: „Hilfestellung für Menschen in der Not ist bei euch selbstverständlich.“ Speiser ging aber auch auf die fast 12000 Bereitschaftsstunden ein, die alle zulasten der Freizeit der First Responder gingen.
Nach dem Rückblick der Ersthelfer standen noch Ehrungen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. Für zehn, 15, 20 und 30 Dienstjahre würdigten Vorstand Thomas Niedermaier, Kommandant Thomas Engl- hauser sowie Ulrich Murnauer einige Aktive. Ausgezeichnet wurden für zehn Dienstjahre Simon Ahammer, Lorenz Kellerer und Matthias Lechner, für 15 Dienstjahre Gerhard Kiemer, für 20 Dienstjahre Andras Hirschmann, Martin Hoiß, Klaus Lechner und Thomas Niedermaier. Für seine 30 Jahre im akitven Feuerwehrdienst erhielt Stefan Mayer Lob. WS
Das sind die „Firsties“
Seit Mitte 2002 befinden sich die First Responder Ostermünchen im Einsatz. Die Mitglieder sind ein zusätzliches Glied in der Rettungskette zwischen der Laienhilfe und dem qualifizierten Rettungsdienst. Die First Responder werden über die Notrufnummer 112 von der Integrierten Leitstelle Rosenheim bei allen Notfall- und Notarzteinsätzen innerhalb der Bereitschaftszeiten zusätzlich zum Rettungsdienst alarmiert.
In Ostermünchen sind sie zu folgenden Zeiten dienstbereit: an Werktagen von Montag bis Donnerstag jeweils von 18 bis 6 Uhr, an Wochenenden von Freitag um 18 Uhr bis Montag um 6 Uhr durchgehend, sowie an Sonn- und Feiertagen 24 Stunden rund um die Uhr. Das Einsatzgebiet erstreckt sich über den ganzen Gemeindebereich von Tuntenhausen sowie Teile der Gemeinde Großkarolinenfeld.
© 2018 OVB – Werner Stache