Ostermünchen – Seit 2002 gibt es sie schon, die First- Responder-Truppe bei der Feuerwehr Ostermünchen. Und ihre Notwendigkeit wird von Jahr zu Jahr mehr unter Beweis gestellt.
„Wenn man sieht, dass im Schnitt jährlich an die 170 Einsätze gefahren werden, kann man hochrechnen, was in den letzten Jahren geleistet wurde“, so Paul Niedermaier, Vorstand der Feuerwehr Ostermünchen vor geraumer Zeit schon. Die Einsätze zeigen seit einigen Jahren eine (leider) steigende Tendenz: Die 200er-Marke an Einsätzen wurde schon längst gekappt. „Wir hatten alleine am vergangenen Wochenende vier Einsätze“, so Kommandant Thomas Englhauser, der zudem gleichzeitig auch mit seiner Feuerwehr mehrfach ausrücken musste. Da kam das neue Responderfahrzeug, das die Ostermünchner kürzlich erhielten, genau recht.
Um die ständige Einsatzbereitschaft gewährleisten zu können, müssen die bisher rund 30 First Responder Tag und Nacht bereit stehen. An Werktagen ist das von Montag bis Donnerstag jeweils von 18 bis 6 Uhr, an Wochenenden von Freitag, 18 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, durchgehend, sowie an Sonn- und Feiertagen 24 Stunden rund um die Uhr. Aufs Jahr hochgerechnet sind das weit über 12000 Bereitschaftsstunden.
Da kam es gerade recht, dass die „Nachwuchssuche“ bei der Feuerwehr auf große Resonanz stieß. Sage und schreibe zwölf neue Frauen und Männer ließen sich nun ausbilden.
Das ist nicht so einfach: Die Ausbildung umfasste 80 Unterrichtseinheiten. Inhalt war dabei vor allem die Sanitätsausbildung des BRK (Modul A und B), das Zusatzmodul „Helfer vor Ort“ sowie die Ausbildung „Frühdefibrillation“ zum Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators. Der Leistungsnachweis erfolgte in einem schriftlichen Abschlusstest und einer kombinierten, mündlichen und praktischen Prüfung. „Das erzielte Prüfungsergebnis zeigte den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung und berechtigt zum Tragen der Bezeichnung ‚First Responder‘ beziehungsweise ‚Helfer vor Ort'“, erklärte Ausbilder Ulrich Rose.
Im Feuerwehrheim konnten die Nachwuchskräfte nun das schwer erarbeitete Zeugnis in Empfang nehmen. Die neuen Responderkräfte sind Simon Ahammer, Monika Dettendorfer, Veronika Dettendorfer, Roman Jedlicka, Johannes Kellerer, Johannes Kiemer, Josef Lechner, Michael Lechner, Michael Marx, Werner Marx, Stephan Niedermaier und Michaele Urhan.
Über diese zahlreiche Nachwuchsrekrutierung zeigten sich auch die beiden Ausbilder Ulrich Rose und Jürgen Wimmer sehr erfreut, denn mit ihnen stieg die Gesamtzahl der First-Responder-Mitglieder somit auf stolze 40 an. Damit könne sich die Gemeinde Tuntenhausen – sie werden überwiegend von den Ersthelfern „bedient“ – glücklich schätzen. Denn die örtlichen First Responder bilden ein zusätzliches Glied in der Rettungskette zwischen der Laienhilfe und den qualifizierten basismedizinischen Maßnahmen des Rettungsdienstes. „Gerade der schnelle Vor-Ort-Einsatz ist oftmals lebenswichtig“, wie Uli Murnauer von der Ostermünchner Truppe bekundete. So sind die Helfer aus Ostermünchen und Tuntenhausen im Schnitt gut sieben Minuten vor dem nächsten Rettungswagen am Einsatzort beziehungsweise beim Patienten. ws