Schrill tönten die Sirenen am Dienstagabend in der gesamten Gemeinde Tuntenhausen sowie im angrenzenden Emmering. „Feuer und zwei Vermisste auf der Raketenstation bei Lampferding“, hieß der Alarm, der die Wehren ausrücken ließ.
Die gemeindliche Feuerwehrübung stand auf dem Programm.
Tuntenhausen/Lampferding – Auf dem auf einer Anhöhe gelegenen ehemaligen Wehr-Areal drang bereits dichter Rauch aus den Bunkern in die Höhe, als die ersten Feuerwehren bei einbrechender Dunkelheit eintrafen. Die Wehr aus Lampferding war die erste, vier Minuten nach Alarm war die Truppe von Kommandant Simon Huber, der auch das Gesamtkommando inne hatte, vor Ort. Hier galt es, das schwere, geschlossene Eisentor, aufzubrechen, um mit dem Fahrzeugen überhaupt auf das Areal zu gelangen.
Weitere drei Minuten später kam mit der Ostermünchner Feuerwehr der zweite Trupp zur Raketenstation mit Blaulicht und Martinshorn herangebraust. Dann ging es Hand in Hand: Während der erste Trupp unter Atemschutz zu den im Feld verteilten, kräftig rauchenden Bunkern ausrückte, um die vermissten Personen zu suchen, wurde vor den Gebäuden eine Wasserversorgung aufgebaut. Kein leichtes Unterfangen bei der hereingebrochenen Dunkelheit auf dem über 110000 Quadratmeter großen Areal.
Die erste Leitung gab es vom Hydranten der Raketenstation, die aber wassermäßig bei Weitem nicht ausreichte. Weiteres Wasser musste aus der benachbarten Attel geholt werden. Eine Mammutaufgabe, da das Gewässer fast einen Kilometer vom Brandort entfernt liegt. Trotzdem: „Acht Minuten nach Alarmierung spritzte bereits das erste Wasser aus den Schläuchen“, vermeldete Simon Huber.
Auch die Atemschutzträger erledigten ihren Job in den dunklen und verrauchten Bunkern bestens: 22 Minuten nach der Alarmierung waren die beiden vermissten Personen gerettet und konnten versorgt werden. Das imponierte nicht nur Kreisbrandinspektor Klaus Hengstberger, sondern auch Kreisbrandrat Richard Schrank.
Die erste lange Leitung von der Attel hoch zur Raketenstation „stand“ in nur 25 Minuten. Doch für die Floriansjünger gab es kein Zurücklehnen: Eine zweite Leitung von der Attel galt es noch zu legen. Und auch das klappte, so dass sich Kommandant Huber schnell zu der Aussage „es passt alles ganz schön“ veranlasst sah. Auch Bürgermeister Georg Weigl lächelte zufrieden; das Zusammenspiel der gemeindlichen Wehren klappte hervorragend.
„Die Einsatzkräfte sollten vor allem Ortskunde gewinnen“, meinte Hengstberger, der minutiös alles aufschrieb und verfolgte. Dazu passte auch, dass die Emmeringer Wehr mitmachte, schließlich liegt das Dorf Kronau (Gemeinde Emmering) nur wenige Meter vom Brandort entfernt und muss auch im Notfall mithelfen.
Nach einer knappen Stunde war das Übungs-Feuer gelöscht, die Vermissten geborgen und der Einsatz konnte beendet werden. In Lampferding gab es anschließend noch die obligate Abschlussbesprechung der Gemeinde-Wehren. ws