Im August begaben sich die Kameraden der Feuerwehr Ostermünchen in die Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses um an der Jahreshauptversammlung über das Vereinsjahr 2020 teilzunehmen. „Hier können wir die dienstlichen Bestimmungen zum Umgang mit der Corona-Situation am besten umsetzen“, so der Kommandant Ulrich Murnauer zum etwas ungewöhnlichen Versammlungsort. So saßen die Mitglieder und Besucher weit verteilt an den Tischen im Feuerwehrhaus.
Vorstand Thomas Niedermaier eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der anwesenden Mitglieder und Gäste und fuhr nach Feststellung der fristgemäßen Einladung mit dem Totengedenken fort. Hierbei erhob sich die Versammlung in Gedenken an die sechs verstorbenen Mitglieder. Anschließend führe Niedermaier durch seinen Bericht des Vorstandes mit einem Rückblick über ein scheinbar noch gewöhnlich zu beginnendes Jahr mit Aktivitäten wie der Jahreshauptversammlung, dem Dorfball der Ortsvereine und dem Vereinsausflug. Doch durch den am 20. März verhängten Lockdown kamen die Vereinsaktivitäten weitestgehend zum Erliegen. So musste die für Mai bereits geplante Einweihung der neuen Fahrzeuge abgesagt werden – zum einen aufgrund weiter geltender Kontaktbeschränkungen, zum anderen da es aufgrund der Situation beim Hersteller zu Lieferschwierigkeiten kam. Hier blickte Niedermaier jedoch zuversichtlich in die Zukunft und versicherte, dass diese in gebührendem Rahmen mit allen Mitgliedern nachgeholt werde. Mit einem Ausblick auf folgende Termine und dem Hinweis auf den neuen „virtuellen Feuerwehrhausrundgang“ auf der Homepage leitete Niedermaier auf den Bericht des Schriftführers über.
Hier blickte Johannes Kellerer in seinen Ausführungen auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen sowie Inhalte und Beschlüsse aus den Vorstands- und Ausschusssitzungen. Diese waren zum Teil noch geprägt von der Beschaffung der neuen Fahrzeuge sowie der weiteren Zukunft der alten Fahrzeuge. 361 Mitglieder zählte der Verein Ende 2020, wovon 77 aktiv Feuerwehrdienst im Feuerwehrdienst eingebunden sind und vier Jugendliche in der Jugendfeuerwehr ausgebildet wurden.
Örtliche Gewerbebetriebe leisteten großen Beitrag bei Fahrzeugbeschaffung
Auf solide Finanzen konnte Stefan Berger in seinem Kassenbericht blicken. Nach dem allgemeinen Überblick über Kassenstand sowie der Einnahmen- und Ausgabensituation umriss er dabei noch einmal detailliert die Aufwendungen, die der Verein im Rahmen der Fahrzeugbeschaffung tätigte. Diese erstreckte sich über mehrere Jahre wurde so nicht vollständig im ausgeführten Kassenbericht erfasst. Dabei wandte der Verein insgesamt 19.937 € großteils für die die Aussattung des Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2) auf, wovon 14.150 € durch Spenden der örtlichen Gewerbebetriebe finanziert werden konnten. Hierfür gilt ein großer Dank den beteiligten Betrieben, die mit ihrer Unterstützung zu einer optimalen Ausrüstung einen großen Beitrag leisteten.
Lockdown verhinderte wichtige Einweisungen an neuen Fahrzeugen
Kommandant Uli Murnauer blickte in seinem Bericht diesmal besonders auf die Beschaffung der beiden Fahrzeuge HLF 20 und GW-L2 zurück, die beide im Jahr 2020 in Dienst gestellt werden konnten. Dabei bekam die Feuerwehr auch die Auswirkungen der Pandemie massiv zu spüren. Das HLF 20 konnte zwar am 3. Februar noch vor dem Lockdown abgeholt werden, wichtige Einweisungen und Übungen mussten zunächst jedoch ausgesetzt werden und wurden nach ersten Lockerungen in Kleingruppen nachgeholt. Beim GW-L2 war zudem die Endabnahme und Abholung betroffen, die nur mit reduzierter Personenzahl durchgeführt werden konnten.
Im Einsatzgeschehen führte Murnauer insgesamt 126 Einsätze mit insgesamt 1176 Einsatzstunden an. Die beiden örtlichen Hochwasserereignisse am 4. August und 23. September stellten dabei die aufwändigsten Einsätze dar, wofür in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Feldkirchen-Westerham eigens eine Sandsack-Füllaktion organisiert wurde, um die Vorräte hier wieder aufzufüllen. Über zwei Löschgruppen, die erfolgreich das Leistungsabzeichen „Wasser“ ablegten konnte er ebenso wie über den abgeschlossenen Lehrgang seines Stellvertreters Michael Marx zum „Leiter einer Feuerwehr“ erfreut berichten.
Über 12 Übungen, wovon drei im Online-Modus abgehalten wurden, konnte Martin Nikel aus der Jugendfeuerwehr berichten. Zudem Stand auch eine Teilnahme am Wissenstest mit drei Teilnehmern an. Seit Februar 2021 wird er bei seiner Tätigkeit als Jugendwart durch Thomas Ohlwärter unterstützt und konnte stolz auch auf die 14 Neuzugänge in der Jugendfeuerwehr blicken.
Weniger Anlass zur Freude hatte Uli Murnauer in seinem Bericht über die Tätigkeit des First Responder, da dieser aufgrund der Corona-Pandemie nach 6777 Tagen ununterbrochener Bereitschaft seinen Dienst einstellen musste. Dennoch konnte der Dienst im Sommer wieder aufgenommen werden und es wurde insgesamt zu 77 alarmierten Einsätzen mit 131 Einsatzstunden ausgerückt. Diese Zahl war damit deutlich niedriger als in den vergangenen Jahren, da nach Wiederaufnahme des Dienstes vorranging am Wochenende Bereitschaft bestand und nur noch zu Notarzteinsätzen, aber nicht mehr Notfalleinsätzen, alarmiert wurde.
Nach dem Bericht von der Arbeit der Kreisbrandinspektion, vorgetragen durch Kreisbrandinspektor Max Goldbrunner und der Ansprache des ersten Bürgermeisters Georg Weigl erfolgten Beförderungen und Ehrungen. Eine besondere Ehrung wurde hier Josef Nieder zuteil, der im Rahmen der Versammlung zum Ehrenmitgliede ernannt wurde (separater Bericht folgt).