
Im Rahmen eines Lehrgangs, der mit einem Praxistraining vor Ort abschloss konnten sich unter anderem Teilnehmer der Feuerwehr Ostermünchen im Umgang mit alternativen Fahrzeugantrieben, insbesondere Elektromobilität, fortbilden.
Zunächst wurde in drei Online-Theorieabenden das Wissen von der Erkennung eines Elektro- oder Hybridfahrzeugs im Einsatz bis zur richtigen Lagerung beim Abschleppunternehmen vermittelt. Ist ein Fahrzeug mit E-Antrieb identifiziert gilt es verschiedene Besonderheiten zu beachten wie beispielsweise, dass dieses unerkannt noch fahrbereit sein kann. Im Gegensatz zum klassischen Verbrennungsantrieb, bei dem sich dies mit einem laufenden Motor leicht feststellen lässt, ist dies hier nicht so offensichtlich. Zudem können vom Hochvolt(HV)-System Gefahren ausgehen, wenn dieses durch einen Unfall beschädigt wurde. Um dieses zu deaktivieren wurden verschiedene Möglichkeiten und deren Auffindung mittels Rettungskarten vermittelt. Zusätzlich muss dem Akku besondere Beachtung geschenkt werden, da dieser bei Beschädigung in Brand geraten kann und zudem auch ohne externe Sauerstoffzufuhr brennt und dabei giftige Dämpfe freisetzt. Dieser kann auch Tage nach einem Unfall noch in Brand geraten, weshalb ein solches Fahrzeug nach der Bergung auf einem gesonderten Quarantäneplatz mit entsprechenden Sicherheitsabständen zu weiteren Fahrzeugen oder Gebäuden gelagert werden muss.
In einem halbtägigen Praxistraining wurden so die gewonnenen Erkenntnisse an einem Schulungsfahrzeug praktisch vertieft, indem verschiedene Unfallszenarien simuliert wurden. Dabei wurde auch eine Überhitzung des Akkus und in Folge ein Brand dargestellt. Zur Kontrolle des Akkuzustandes ist während des Einsatzes eine durchgehende Überwachung mittels Wärmebildkamera erforderlich und bei erhöhter Temperatur eine Kühlung mit Wasser notwendig.
Der Rettungskarte kommt bei solchen Einsätzen eine weitere wichtige Bedeutung hinzu. Dies machte die Erkundung eines echten Elektrofahrzeugs deutlich. So sind in der Rettungskarte neben der Lage von Airbags, Druckbehältern und besonderen Karosserieversteifungen auch die Lage von Akku und HV-Komponenten und die Möglichkeiten zu deren Deaktivierung dargestellt.



