Endlich war es soweit: Die Feuerwehr Ostermünchen hat ihren lang gehegten Traum, ein neues First-Responder-Einsatzfahrzeug, realisiert. Mit einem feierlichen Akt wurde das Fahrzeug gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Ostermünchen – Dem bisherigen Fahrzeug machte die hohe Belastung durch Einsatzfahrten und Equipment schwer zu schaffen, wie Thomas Dettendorfer, Zweiter Vorstand der Feuerwehr, erläuterte. Umso glücklicher sei man nun über das neue Fahrzeug, einen Ford Kuga, der auch gleich bewundert werden konnte. In der kleinen Aula der Fritz-Schäffer-Grund- und Mittelschule stand er, glänzend und strahlend. „Vor einiger Zeit habe ich die rasche Hilfe der First Responder selbst schätzen gelernt“, so Pfarrer Amit Sinha Roy bei der Segnung des neuen Fahrzeuges. Der Pfarrer dankte dabei allen First-Responder-Mitarbeitern, die mit dem Auto zusammen ihren Dienst leisten und so den Gemeindebürgern helfen. Die Wichtigkeit dieser Ersthelfer bekräftigte der Pfarrer dabei nochmals: „Weil es jeden treffen kann, dass er sie einmal braucht.“
Zusammen mit Vorstand Paul Niedermaier betete er gemeinsam, dass die Bürger vor Unglück und Katastrophen verschont bleiben. Den Ort Ostermünchen stellte dann Niedermaier zu Beginn der Laudatio heraus: „Ostermünchen kann zu solchen Einweihungen sogar einen echten Landtagsabgeordneten begrüßen.“ Damit spielte der Vorstand auf Otto Lederer an, der selbst als aktiver Feuerwehrler in Uniform zugegen war.
In der Folge schilderte der Vorstand den langen Weg zum neuen Gefährt und würdigte Peter Scheyer von einem Autohaus. An die 40000 Euro kostete das neue Einsatzfahrzeug, wofür sich Niedermeier auch bei allen Spendern bedankte: „Ohne euch alle wäre das ganze nicht machbar gewesen.“
Denn: Der First Responder werde ausschließlich von ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männern betrieben und die Ausrüstung rein durch Spenden finanziert. Dadurch entstehen dem Patienten und dessen Krankenkasse durch den Einsatz auch keinerlei zusätzliche Kosten. Bürgermeister Quirin Stürzer gedachte in seiner Ansprache der vielen Leute, denen die Ostermünchner First Responder bereits das Leben retteten: „Es ist bestimmt nicht leicht, so viele Einsätze zu fahren.“ Gerade für das strukturell abseits liegende Gemeindegebiet sind die Ersthelfer so wichtig, wie der Bürgermeister ausführte, der ebenfalls selbst vor einiger Zeit auf die Retter angewiesen war: Sie retteten ihn im Wald unter einem umgefallenen Baum. „Zieht das bitte weiter durch“, so Stürzer am Ende. „Wenn man sieht, dass im Schnitt jährlich an die 170 Einsätze gefahren werden, kann man hochrechnen, was in den letzten zehn Jahren geleistet wurde“, so Niedermaier. Mit steigender Tendenz: Heuer wird man erstmals auf 200 Einsätze kommen.
Dass dieses enorme Engagement auch von der Bevölkerung gewürdigt wird, zeigten exemplarisch zwei Spenden beim Festakt: Der Burschenverein Tuntenhausen übergab eine Spende von 2000 Euro und der Gartenbauverein Ostermünchen eine von 500 Euro. Im Anschluss war die Bevölkerung zu einem Mittagstisch mit Kaffee und Kuchen eingeladen. „Die Gemeinde bezahlte das Essen, die örtliche Brauerei die Getränke“, so Niedermaier zu der kassenschonenden Geste. ws