Die Wichtigkeit der First Responder kam bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Tuntenhausen wieder deutlich ans Tageslicht: Viel schneller als der Rettungsdienst sind die Ersthelfer aus der Gemeinde am Einsatzort. Wertvolle Minuten, die Leben retten.
Tuntenhausen – Dazu ist allerdings auch eine gehörige Portion an Ausbildung und Übung erforderlich, wie Stefan Scheibenzuber berichtete. Zehn First-Responder-Übungen habe man alleine in 2017 in Theorie und Praxis durchgeführt. Daneben eine Rezertifizierung „AED“ (Automatisierter Externer Defibrillator) und Außenübungen mit der Feuerwehr. Viel gebracht hat nach Scheibenzuber auch das Rettungswagenpraktikum beim BRK in Bad Aibling.
Doch auch die Einsätze selbst können sich sehen lassen: 494 Bereitschaftsschichten (je zwölf Stunden) wurden im letzten Jahr geschoben. Durch die nötige „Zweier-Bestückung“ kamen so 998 First-Responder-Schichten heraus. „Das summiert sich dann auf 11 976 Bereitschaftsstunden für unsere Respondertruppe“, so Scheibenzuber stolz. So seien die insgesamt 30 First Responder fast zu wenig (22 aus Ostermünchen und acht aus Tuntenhausen). „Ein Monat hat 30 Tage, zwei Mann pro Schicht, da kommt man ganz schön oft dran“, meinte Scheibenzuber.
196-mal wurden die Responder in 2017 alarmiert, sechsmal davon sogar außerhalb der Bereitschaftszeit. Die Einsätze teilen sich hälftig auf Notarzteinsätze und Notfalleinsätze auf und stabilisieren sich inzwischen an der 200er-Marke. 2017: 196, 2016: 212, 2015: 200, 2014: 188.
Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind dabei die häufigste Fälle, bei denen man Erste Hilfe leisten muss. Der Schwerpunkt der Einsätze lag in Ostermünchen (56-mal), gefolgt von Schönau (41-mal). Tuntenhausen alarmierte die First Responder 14 Mal. Auf eines machte Scheibenzuber aber auch noch aufmerksam: „Auf etwaige Patientenverfügungen zu schauen, dafür verbleibt uns keine Zeit.“
Auch Kreisbrandrat (KBR) Richard Schrank hörte den Ausführungen von Scheibenzuber aufmerksam zu und lobte die Arbeit, monierte aber auch das Rettungssystem: „Das Ehrenamt muss die Lücken des Rettungssystems ausfüllen“, meinte Schrank, der stolz drauf ist, solch eine leistungsfähige Truppe in der Region zu haben. „Eure Arbeit geht über das normale Maß hinaus“, merkte der KBR an.
Werner Stache
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