Alarm am Dienstag, kurz nach 19 Uhr: Dicke Rauchschwaden hingen über der Schule in Ostermünchen. Blaulicht und Martinshorn tauchten das Schulgebiet in eine gespenstische Stimmung. Doch Sorgen waren unbegründet: Die gemeindliche Großübung der Feuerwehren stand an.
Ostermünchen – „Brand in der Fritz-Schäffer-Schule“ hieß es Punkt 19 Uhr. Nur wenige Minuten später sah man am Niedergartenweg in Ostermünchen nur noch Blaulicht. Von Weitem sichtbar dunkle Rauschschwaden am Dachstuhl zwischen den beiden Aulen. Die jährliche Gemeindegroßübung der Feuerwehren hatte sich den Schultrakt als Ziel auserkoren. „Alle Feuerwehren, die laut Plan bei einem solchen Einsatz alarmiert werden, nahmen an der Übung teil“, so Johannes Kellerer von der Ostermünchener Wehr. Mit ausgerückt waren alle sechs Gemeindefeuerwehren sowie Aßling, Tattenhausen, eine Drehleiter aus Bad Aibling sowie die UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung) aus Kolbermoor. Verzichtet wurde nur auf die zweite Drehleiter aus Grafing und den Rettungsdienst, dessen Mitglieder bei einem realen Einsatz mit ausrücken würden.
„Während der Übung wurden zwei separate Einsatzabschnitte bestehend aus Innenangriff mit Atemschutz sowie Wasserförderung gebildet“, informierte der Ostermünchener Kommandant Thomas Englhauser. Seine Wehr hatte dieses Mal das Kommando des gesamten Einsatzes. „Das ist so Usus, dass der örtliche Kommandant aufgrund seiner fundierten Ortskenntnisse die Führerschaft übernimmt“, klärte Bürgermeister Georg Weigl auf.
Der Fokus lag auf den engen Platzverhältnissen bei der Zufahrt. Kommandant Englhauser merkte an, dass sich diese Situation während des Unterrichts zu den Hol- und Bringzeiten nochmals verschärft. Auch Kreisbrandinspektor Klaus Hengstberger wies in der Nachbesprechung besonders auf die engen Kurvenradien und eine fehlende Beschilderung als Feuerwehrzufahrt hin. „Hätte man jetzt tatsächlich belegte Klassenräume mit an die 80 Schülern, würden wir diese entweder auf dem Dorfplatz oder in der Kirche auslagern“, erläuterte Englhauser.
Dass alles so gut funktionierte und in einer knappen Stunde erledigt war freute auch den Bürgermeister: „Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl.“ Immerhin wurden in der knappen Stunde gut 5000 Kubikmeter Wasser verspritzt. Weigl zeigte sich auch beeindruckt, dass die Floriansjünger sowohl mit Digital- als auch Analogfunk reibungslos arbeiteten. Der hohe Stellenwert der Feuerwehr in der Gemeinde war auch daran absehbar, dass der Übung nicht nur Bürgermeistervertreter Heinz Speiser beiwohnte, sondern auch zahlreiche Gemeinderäte und der Ehrenkommandant Karl Murnauer sowie das Ehrenmitglied der Feuerwehr, Josef Niedermaier.
Werner Stache
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