Ideale leben und weitergeben

© Stache Blasmusik beherrschte zur Mittagszeit das Dorfgebiet Ostermünchens.

Ostermünchen – Bilderbuchwetter herrschte am Festsonntag, als die Feuerwehr Ostermünchen ihr   125. Jubiläum in würdigem Rahmen mit einem Gottesdienst im Freien beging.

„Die Feuerwehr ist ein Zeichen der Solidarität und ein Zeichen der Nächstenliebe“, so Pfarrer Daniel Lersch. Nach der Messfeier marschierten über 60 Vereine in einem farbenfrohen Festzug durch den Ort und erfreuten die vielen Zuschauer.

Kaum hatte die Kirchenuhr 6 Uhr geschlagen, wurde es in Ostermünchen lebendig. Laute Musik und Trommelwirbel hallten durch den Ort. Die Feuerwehr rief zu ihrem besonderen Ereignis der 125-Jahrfeier, weckte Vorstand und Bürgermeister und schaute auch „zufällig“ beim Ortsbäcker vorbei. Wenig später kamen auch schon die ersten Vereine aus nah und fern zum Festzelt am Tulpenweg, wo man sich zum Kirchenzug versammelte.

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© Stache Der Festgottesdienst wurde am Altar an der Rotter Straße gefeiert.

Beim Kleinmaierhof an der Rotter Straße fand der Gottesdienst unter freiem Himmel statt – für „Ostermünchner Verhältnisse“ unüblich unter weiß-blauem Himmel. „Wir sind dankbar für jeden Menschen, der sich in den 125 Jahren der Ostermünchner Feuerwehr für den Dienst am Nächsten eingesetzt hat“, so Pfarrer Lersch, Diäzesanjugendpfarrer aus München.

Der Kirchenchor mit Hans Winhart und die Schönauer Musi gestalteten die kirchliche Feier mit der Schubert-Messe, umrahmt von den farbenprächtigen Fahnenabordnungen der unzähligen Vereine. Für Diakon Josef Hilger steht die christliche Lebenshaltung auch für die Feuerwehr: „Sie retten, löschen, bergen und schätzen uns“, so der Geistliche, der eine Parallele zum Heiligen Florian, Patron der Feuerwehr, zog: „Auch er opferte sich mit einem lebensgefährlichen Einsatz für seine Mitmenschen“, so Hilger. Mit dem beziehungsreichen Satz „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ schloss er seine

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© Stache Diese alte Feuerwehrspritze der Beyhartinger begleitete den Festzug ebenfalls. Die Abkühlung tat so manchem gut.

Predigt.

„125 Jahre Feuerwehr verpflichten alle Nachfolger, Sorge zu tragen, damit Schaden vom Ort abgewendet wird“, meinte Vorstand Paul Niedermaier, der „seine“ Wehr bei gestiegenem Niveau für gut gerüstet ansieht.

„1887 bei der Gründung war alles nicht ganz so freiwillig wie jetzt“, erinnerte Bürgermeister Otto Lederer, der bei der Feuerwehr einen wichtigen Unterschied zu anderen Vereinen sieht: „Bei den anderen steht oft die Geselligkeit im Mittelpunkt, bei der Feuerwehr dagegen die Hilfe für den Menschen.“ Diese Ideale an die Jugend weiterzugeben, war seine Bitte.

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© Stache Die Gerätturner des SVO zeigten ihr Können auf der Straße beim Festzug.

Besonders für die mitfeiernden First Responder hatte Lederer Lob parat: „Sie haben sich binnen kürzester Zeit etabliert und ernten allerseits Anerkennung“. Auch Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer hatte für die Ostermünchner Responder anerkennende Worte übrig: „Mit ihrer steten Einsatzbereitschaft sind sie im Landkreis bestens integriert.“ Die Bayernhymne beendete den Festgottesdienst.

Angeführt vom Festleiter Manfred Strauß und Vorstand Paul Niedermeier sowie der Schönauer Musi bewegte sich dann ein langer, bunter Festzug durch die Fritz-Schäffer-Straße in Richtung Bahnhof. Mit schneidigen Marschklängen ging es vorbei an festlich mit weiß-blauen Fahnen und den rot-weißen Feuerwehrfähnchen geschmückten Häusern durch den Ort und zum Festzelt, wo der verdiente Mittagstisch und, bei der großen Hitze noch viel mehr, eine frische Mass warteten. So gestärkt gab es am Nachmittag noch die obligaten Ehrengaben für die Ostermünchner Wehr. Heute, Montag, endet das Fest mit dem Kesselfleischessen. Beginn ist um 18.30 Uhr, es spielt die Schönauer Musi, zudem gibt es eine große Sauverlosung.ws